Teilzeitstudium

Möchtest du einen regulären Studiengang in Teilzeit studieren, beginnst du am besten damit, zu recherchieren, ob deine Wunschhochschule überhaupt Teilzeitoptionen für deinen angestrebten Studiengang anbietet. Nicht jede Hochschule oder jeder Studiengang ist für ein Teilzeitstudium ausgelegt. Die Infos dazu bekommst du idealerweise über die Studiengangsprofile der Hochschule oder bei der jeweiligen Studienberatung.

Nachdem du die passende Hochschule gefunden hast, musst du einen Antrag für das Teilzeitstudium stellen. Dabei musst du nachweisen, dass du mindestens die Hälfte deiner Zeit für das Studium aufwenden kannst. Und weil aus organisatorischen Gründen nicht jedes Studium in Teilzeit möglich ist beziehungsweise die Studieninhalte nicht generell auf Teilzeit ausgerichtet sind, solltest du vorab recherchieren, wie deine favorisierte Hochschule ein Teilzeitstudium in dem von dir gewünschten Studienfach organisiert.

An privaten Hochschulen kann man sich in der Regel ohne Angabe von Gründen für ein Teilzeitstudium einschreiben. Das hat allerdings auch seinen Preis, denn hier werden Studiengebühren von insgesamt mindestens 10.000 Euro fällig.

Ein Teilzeitstudium ist eine bewusste Entscheidung für mehr Flexibilität und Lebensqualität. Viele Studierende entscheiden sich für diese Option, weil sie neben dem Studium arbeiten möchten oder müssen. Das zusätzliche Einkommen kann nicht nur finanzielle Unabhängigkeit bieten, sondern auch wertvolle Berufserfahrung, die später im Lebenslauf heraussticht.

Aber es sind nicht nur finanzielle Gründe, die ein Teilzeitstudium attraktiv machen. Vielleicht hast du familiäre Verpflichtungen wie die Pflege von Angehörigen oder Kinderbetreuung. Ein Teilzeitstudium ermöglicht es dir, diese wichtigen Lebensbereiche nicht zu vernachlässigen. Du kannst deine Zeit so einteilen, dass du sowohl deinen persönlichen Verpflichtungen als auch deinem Studium nachgehst.

Und dann ist da noch der Lernaspekt. Ein Vollzeitstudium kann oft stressig sein und dir wenig Zeit lassen, das Gelernte wirklich zu verinnerlichen. Im Teilzeitstudium hast du mehr Zeit, dich intensiv mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Diese zusätzliche Zeit kann dir helfen, schwierige Prüfungen weitaus besser zu bestehen.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden. Vielleicht arbeitest du in einem Bereich, der direkt mit deinem Studium zu tun hat. In diesem Fall kannst du das im Studium erworbene Wissen direkt im Job anwenden und umgekehrt. Diese Symbiose aus Theorie und Praxis kann für deinen weiteren Berufsweg äußerst hilfreich sein.

Ein Teilzeitstudium mag auf den ersten Blick wie die perfekte Lösung für mehr Flexibilität und Work-Life-Study-Balance erscheinen, aber es hat auch seine Herausforderungen.
Die verlängerte Studiendauer ist einer der offensichtlichsten Nachteile. Während deine Kommiliton:innen im Vollzeitstudium bereits ihren Abschluss in der Tasche haben könnten, bist du möglicherweise noch mitten im Studium.
Dann gibt es da noch die Herausforderung der Selbstorganisation. Ein Teilzeitstudium erfordert ein hohes Maß an Disziplin und Zeitmanagement. Du musst deinen Alltag so strukturieren, dass du genügend Zeit für das Studium, die Arbeit und eventuell auch für die Familie hast. Das ist ein Balanceakt, der nicht immer leicht zu meistern ist und bei dem es schnell zu Stress kommen kann.

Auch die sozialen Aspekte dürfen nicht unterschätzt werden. Da du weniger Zeit auf dem Campus verbringst, kann es schwieriger sein, soziale Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk aufzubauen.

Es ist daher ratsam, die individuellen Umstände sorgfältig abzuwägen, ob ein Teilzeitstudium wirklich die richtige Wahl für dich ist.

Zunächst benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung wie das Abitur oder die Fachhochschulreife. Möchtest du deinen Master im Teilzeitstudium absolvieren, musst du natürlich auch hier einen Bachelorabschluss vorweisen können.

Die staatlichen Hochschulen regeln die Bedingungen für einen Antrag unterschiedlich. Triftige Gründe sind in der Regel, wenn du berufstätig bist, Kinder oder Angehörige betreuen musst, gesundheitliche Einschränkungen hast oder als Profisportler:in tätig bist. Während einigen Hochschulen eine schriftliche Erklärung mit der Angabe des Grundes ausreicht, wünschen sich andere einen offiziellen Beleg. Dann musst du deinem Antrag eine Kopie deines Arbeitsvertrages, eine Kopie der Geburtsurkunde deines Kindes, die Pflegebescheinigung der Krankenkasse beziehungsweise ein ärztliches Gutachten beilegen. Konkrete Informationen, was die von dir favorisierte Hochschule erwartet, bekommst du von der Studienberatung.

Gut zu wissen: Wenn du während deines Vollzeitstudiums bemerkst, dass du es aus privaten, zeitlichen oder finanziellen Gründen nicht schaffst, kannst du auf ein Teilzeitstudium umschwenken. Vorausgesetzt, die Hochschule bietet diese Möglichkeit für dein Studienfach an.

Die Finanzierung eines Teilzeitstudiums kann herausfordernd sein, da Studierende in der Regel weiterhin finanzielle Verpflichtungen haben. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum viele Studierende neben dem Teilzeitstudium berufstätig bleiben. Es besteht aber auch die Möglichkeit, sich für ein Stipendium einer Bildungseinrichtung, eines Unternehmens oder einer gemeinnützigen Organisation zu bewerben. Manchmal unterstützen auch Arbeitgeber:innen ihre Beschäftigten finanziell. Einige haben dafür einen Bildungsfonds eingerichtet. Auch ein Bildungskredit kann eine Alternative sein. Dieser hat meist niedrigere Zinssätze und flexiblere Rückzahlungsbedingungen. Wenn alle Stricke reißen, kannst du eventuell auch staatliche Hilfe beantragen.