Psychologie studieren
Ein Text von Florian Schumann. Mitarbeit: Christian Heinrich – ZEIT Studienführer 2022/23
Darum geht es
Denken und fühlen Menschen mit unterschiedlicher sexueller Identität anders ? Kann eine Therapie die Persönlichkeit eines Menschen verändern? Und welche Auswirkung hat das Homeschooling? Mit solchen Fragen setzt sich die Psychologie auseinander, die Wissenschaft vom menschlichen Erleben und Verhalten. Sie liegt an der Schnittstelle zwischen Natur- und Sozialwissenschaften. Deshalb arbeitet sie mit unterschiedlichen Methoden, etwa mit Persönlichkeitstests oder Intelligenztests, aber auch mit Verhaltensbeobachtungen oder Interviews. Manchmal nutzt die Psychologie auch physiologische Methoden, wie Elektroenzephalogramme (EEGs) oder die Messung von Verhalten und Körperwerten über Smartphones und -watches.
Das sagen Studierende über Psychologie
Typische Fragestellungen im Psychologie-Studium
- Wie hängen Triebe und Verhalten zusammen?
- Was sagt unser Umgang mit dem Smartphone über unsere Persönlichkeit aus?
- Wie erkennt man eine gute Studie?
- Wie überwinden Geflüchtete ein Trauma?
- Welchen Einfluss hat frühe Bildung auf Chancengleichheit?
- Was ist wichtig, um eine Pandemie psychisch gut zu verkraften?
- Wie verändert sich die Intelligenz eines Menschen im Laufe seines Lebens?
- Wie beeinflussen Hormone unser Wohlbefinden?
- Wie entsteht prosoziales Verhalten bei Kindern?
So läuft das Studium ab
Bis zum Bachelor dauert es in der Regel sechs Semester. Zu Beginn gibt es einen Überblick: Allgemeine Psychologie steht genauso auf dem Stundenplan wie Sozialpsychologie oder Differentielle Psychologie, die sich mit den Unterschieden zwischen Menschen beschäftigt. Weitere Themengebiete sind Entwicklungspsychologie, Klinische Psychologie, Pädagogische Psychologie sowie Arbeits- und Organisationspsychologie.
Im Studium lernst du unter anderem, Tests zu entwickeln. Dafür braucht es methodisches Wissen wie beispielsweise Statistik. In dem Fach beschäftigst du dich damit, wie man Daten erhebt und auswertet und welche Kriterien wissenschaftliche Studien erfüllen müssen. Auch Pflichtpraktika sind Teil deines Studiums – in einer Klinik, bei einer Beratungsstelle, in der Personalabteilung eines Unternehmens oder einer Forschungsstelle.
Achtung: Wer als Psychotherapeutin oder Psychotherapeut arbeiten will, muss einen Bachelor wählen, der für einen Master mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie qualifiziert. Die meisten Studiengänge mit dem Abschluss »Psychologie B.Sc« an Universitäten tun das. Aber du solltest vorher überprüfen, ob dein Wunschstudiengang die Voraussetzung erfüllt. Nach dem Master folgt eine staatliche Prüfung, anschließend kannst du dich noch weiterqualifizieren, zum Beispiel um dich auf Kinder- und Jugendtherapie zu spezialisieren.