Innenarchitektur studieren
Ein Text von Sabine Hockling.
Darum geht es
Die Tätigkeit von Innenarchitektinnen und -architekten ist vielseitig und anspruchsvoll. Sie beraten, planen und gestalten in allen Einrichtungsbelangen von Innenräumen. Dazu gehört das Erstellen von individuellen Entwürfen und Wohnkonzepten, bei denen vorhandene Gebäudestrukturen, Raumproportionen, Raumklima sowie Raumzuordnungen berücksichtigt werden. Sie beraten bezüglich Technik, Beleuchtung, Möblierung, Farben, Textilien und Dekorationen. Ferner übernehmen sie bei Aufträgen meist auch die Bauleitung, wozu die Koordination und Überwachung aller Dienstleister zählen. Und sie dokumentieren schlussendlich Mängel und sorgen dafür, dass diese behoben werden.
Typische Fragestellungen von Innenarchitek:innen
- Wie plant man Innenräume ökologisch und sozial?
- Wie vereint man Design mit Funktionalität?
- Wie wirken Farben?
- Welche Materialien sind nachhaltig?
- Wie übertrage ich Kundenwünsche in Entwürfe?
So läuft das Innenarchitekturstudium ab
In den ersten Semestern geht es um Gestaltung, Technik und Bauplanung. Dabei beinhaltet das Innenarchitekturstudium sowohl die Aspekte Design und Gestaltung als auch Architektur und Gebäudetechnik. Nach den theoretischen Grundlagen beschäftigst du dich im weiteren Studium mit computergestützten Gestaltungsmethoden, freiem Zeichnen, Konstruktionen, Farbkonzepten, Materialkunde, Raumästhetik, Wärmeschutz und Lüftungssystemen sowie mit der Architektur- und Kunstgeschichte. Hinzu kommen Bauphysik, Baurecht und Betriebswirtschaft, denn die Planung von Innenräumen betrifft häufig auch bauliche Veränderungen von Gebäuden.
Studieren kannst du Innenarchitektur an Universitäten (wofür du das Abitur benötigst) oder an Fachhochschulen (wofür die Fachhochschulreife reicht). Den Bachelor erreichst du zwar nach sechs bis acht Semestern. Um als Innenarchitektin oder -architekt arbeiten zu können, musst du allerdings noch den Master machen, der weitere vier Semester dauert.
Und weil die Berufsbezeichnung »Innenarchitekt:in« geschützt ist, darfst du dich erst so nennen (und auch selbstständig machen), wenn du dich bei der Architektenkammer hast eintragen lassen, was nach einer zweijährigen Praxiszeit möglich ist.
Hier sind passende Innenarchitektur-Studiengänge und Hochschulen
Wo kann ich Innenarchitektur studieren?
Innenarchitektur passt zu dir, wenn...
... du nicht nur über ein Talent für Gestaltung und Design verfügst, sondern auch organisatorische Fähigkeiten mitbringst. Denn der Beruf bringt vielseitige und anspruchsvolle Tätigkeiten mit sich: Du musst komplexe Abläufe planen, für die du rechnerisches Denken, technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen benötigst. Das Erstellen von Modellen, Skizzen und Zeichnungen erfordert zeichnerische Fähigkeiten und handwerkliches Geschick. Und weil du in diesem Beruf mit vielen Menschen Kontakt hast, ist ein gewisses Feingefühl im Umgang wichtig.
Gibt es einen NC?
Der Studiengang hat selten einen NC, die Auswahl erfolgt oft mit einem Eignungsverfahren. Das heißt, du musst vorab eine Mappe mit verschiedenen Arbeitsproben anfertigen. Einige Hochschulen schreiben zudem ein Praktikum vor dem Studienstart vor.
Berufsaussichten nach dem Innenarchitektur-Studium
So vielfältig die Aufgaben sind, so vielseitig sind auch die Beschäftigungsmöglichkeiten. Neben Innenarchitektur- und Architekturbüros sind Innenarchitektinnen und -architekten bei Raumausstattern, Möbelherstellern, Bauträgern und Ingenieurbüros, Industrie- und Möbeldesignern, Messebauern sowie Denkmalschutzbehörden tätig. Als Sachverständige führen sie Bestandserfassungen in der Denkmalpflege durch und erstellen Gutachten für barrierefreie Bereiche. Sie sind aber auch im Tourismus und der Hotellerie zu finden sowie für Film und Fernsehen tätig. Viele Innenarchitektinnen und -architekten spezialisieren sich nach ihrem Studium auf bestimmte Materialien, Nachhaltigkeit, Ladenbau, Neubauten, Kernsanierungen oder Renovierungen.
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