So sieht der Studi-Alltag im dualen Polizeistudium aus!

Keine Praxis ohne Theorie!

Streifenwagen, Blaulicht, Action: Das sind Bilder, die direkt beim Gedanken an ein duales Studium bei der Polizei aufploppen. Bevor es aber raus in den Einsatz geht, heißt es erst mal: Rein in die Theorie! Denn im Dualen Studium für den gehobenen Dienst bei der Polizei NRW verbringst du einen Großteil deiner drei Studienjahre an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV). Mit unnötiger Theorie hat das aber wenig zu tun. Sie gibt dir die Sicherheit dafür, dass du später genau weißt, was du darfst, was du musst und wie du richtig im Ernstfall entscheidest.

Deswegen wird dir an der HSPV mit moderner Lehre das Fachwissen mitgegeben, welches du danach in polizeilichen Trainings übst, und schließlich in deiner Praxisphase anwendest. Durch diese enge Verzahnung aus Theorie und Anwendung bist du nach drei Jahren optimal für den gehobenen Polizeidienst gewappnet.

Dein Studium. Die Basis!

Der Studienverlauf

Im dualen Studium Polizeivollzugsdienst (B.A.) ist der Hochschulpart nicht bloß eine Begleitung der Praxisphasen, sondern das Fundament für deine Profession.

Das erste Studienjahr startest du mit dem Grundstudium an der HSPV. Du lernst die Basics in Bereichen wie Staats- und Eingriffsrecht, Strafrecht, aber auch Psychologie und Soziologie. Also alles, was dir hilft, Situationen rechtssicher und menschlich einzuordnen.

Ab dem zweiten Studienjahr wird es im Hauptstudium dann spürbar praxisnäher: Die Themen werden komplexer, du vertiefst Einsatz- und Kriminalitätsfelder, trainierst Entscheidungen sauber zu begründen und arbeitest dich stärker in typische Lagen aus dem Polizeialltag rein. Dazu kommen oft Reflexion und Kommunikationsskills, weil Polizeiarbeit eben nicht nur aus Regeln besteht, sondern auch die Zusammenarbeit mit Menschen bedeutet.

Das dritte Studienjahr steht verstärkt im Zeichen von Trainings- und Praxisphasen. In der zweiten Hälfte widmest du dich hier nach einer letzten Hochschulphase deiner Thesis mit dem abschließenden Kolloquium.

Was du an der Hochschule lernst

In den ersten beiden Jahren wirst du einen Großteil deiner Zeit an der Hochschule sein und in verschiedenen Fächern dich immer tiefer in die Thematik einarbeiten. Deine Module reichen dabei von sozialwissenschaftlichen Themen bis hin zu Fachenglisch. Hier siehst du konkret, welche Themen dich an welchem Punkt deines Studiums erwarten:

Grundstudium

• Polizei & Gesellschaft: wissenschaftliches Arbeiten, Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie, Ethik, interkulturelle Kompetenz, Beamtenrecht
• Recht & Eingriffe: Staatsrecht und Eingriffsrecht
• Kernfelder Polizei: Einsatzlehre (Basics), Strafrecht (u. a. Körperverletzung & Eigentum), Kriminalistik, Kriminaltechnik & Anzeigenaufnahme, Verkehrslehre & StVO/StVZO

Hauptstudium 1

• Delinquenz im Alltag: Straftaten im sozialen Nahraum, konfliktäre Situationen (Eingriffsrecht), Zulassung zum Straßenverkehr
• Kriminalitätsbearbeitung & Einsatzdienst: Sachbearbeitung, Spurensicherung, Einsatzbewältigung im täglichen Dienst
• Analyse & Zusammenarbeit: Ursachen devianten Verhaltens, Opfer-& Zeugenkommunikation, Kriminalitätsanalyse & Prävention, Führung & Zusammenarbeit
• Proseminar (wissenschaftliche Vertiefung)

Hauptstudium 2

• Besondere Kriminalitätsformen: Sachbearbeitung, Täter, Opfer & Prognosen, Stadtsoziologie, Polizei und Gewalt
• Rechtliche Bewertung komplexer Lagen: Freiheits- & Partizipationsrechte, besondere Aufgaben (Eingriffsrecht), Verkehrsstraftaten & schwere Unfälle
• Hohe Konflikt- & Gefährdungslagen: Versammlungen, komplexe Einsätze, Stress, Belastung & Notfallpsychologie, Opferfürsorge, Ethik,
• Hauptseminar (wissenschaftliche Vertiefung)

Hauptstudium 3

• Aktuelle Herausforderungen (internationaler) Polizeiarbeit: Schwerpunkt Einsatz oder Ermittlungen, plus Themen wie Europäisierung der Inneren Sicherheit, internationale Befugnisse, Polizei im historischen Wandel, Fachenglisch
• Wahlpflichtmodul: Vertiefung & aktuelle Entwicklungen
• Thesis und Kolloquium

Prüfungen

Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab. Du wirst also Schritt für Schritt abgefragt und nicht erst ganz am Ende ins kalte Wasser geworfen.

In welcher Form deine Prüfungsleistung erbracht wird, kann je nach Modul unterschiedlich sein. In den meisten Fällen ist es eine Klausur, ein Fachgespräch oder eine Hausarbeit. Neben klassischen Studien-Prüfungen gibt es auch Teilnahmenachweise oder Leistungsscheine, je nachdem, was gerade im Fokus steht (z. B. in bestimmten Trainings- oder Reflexionsteilen).

Ganz am Ende kommt der Abschluss, den du wahrscheinlich schon aus anderen Studiengängen kennst: Eine Thesis mit darauffolgendem Kolloquium, wo du deine Abschlussarbeit noch einmal präsentierst.

Mit deren Bestehen erhältst du dann ganz offiziell den Bachelor of Arts!

Effektive Wissensvermittlung

Die HSPV

Die HSPV NRW ist so etwas wie dein „Basecamp“ für die Theorie im dualen Studium. Und weil NRW groß ist, ist die Hochschule dezentral organisiert. Es gibt also keinen einzelnen Mega-Campus für die ca. 9.000 Studierenden, sondern mehrere Studienorte verteilt im Landesgebiet. Wenn du dich auf das duale Studium bewirbst, gibst du deinen Wunschstudienort direkt mit an.

Die Standorte:

• Aachen
• Bielefeld
• Dortmund
• Duisburg
• Gelsenkirchen
• Hagen
• Herne
• Köln
• Mülheim an der Ruhr
• Münster

Lehre & Dozent:innen

Du bist von Anfang Teil eines Jahrgangs, in dem alle Studierenden zusammen lernen. Die Kurse sind fest strukturiert mit ungefähr 20–30 Kommiliton:innen und festen Dozent:innen.  Der Stundenplan ist eng getaktet, häufig mit Kursen von morgens bis Nachmittag.  

In kleinen Lerngruppen bearbeitest du viele Praxisbeispiele und hast Dozent:innen, die häufig selbst aktive Polizist:innen sind. So passt sich der theoretische Stoff immer perfekt an die kommenden Trainings- und Praxiseinheiten an. Du hast also einen „normalen“ Hochschulrhythmus mit Unterricht, Selbstlernphasen und Prüfungen, aber in einem Setting, das auf den kommenden Polizeiberuf zugeschnitten ist.

Der Blick über den Hörsaal hinaus

Theorie, Training, Praxis

Das Studium ist bei der Polizei NRW als Dreischritt aufgebaut: Theorie lernen, durch Training vertiefen und in der Praxis anwenden.

Heißt: Erst bist du viel an der HSPV und baust dir dein fachliches Fundament auf (Recht, Einsatzlehre, Kommunikation, Verhalten in Konflikten). Danach geht’s ins Training an den Bildungszentren der Polizei NRW, wo du das Gelernte in realitätsnahen Übungen anwendest. In der Praxisphase bei einer Ausbildungsbehörde siehst du dann, wie sich Theorie & Training im echten Dienst anfühlen.

Bewerbung

Das duale Studium Polizei NRW startet immer am 1. September. Bewerben kannst du dich zwar grundsätzlich das ganze Jahr, aber die offizielle Bewerbungsfrist endet am 8. Oktober des Vorjahres.

Wenn du im September 2027 starten willst, musst du dich bis zum 8. Oktober 2026 beworben haben! 

Wichtige Vorraussetzungen:

• Schulabschluss: Abitur oder volle Fachhochschulreife
• Führerschein: Klasse B
• Sport: Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze, Rettungsschwimmabzeichen Bronze oder Deutsches Schwimmabzeichen Gold
• Gesundheit: Polizeidiensttauglich, mindestens 163 cm groß (Ausnahmen möglich), BMI zwischen 18 – 27,5
• Keine Vorstrafen: Keine gerichtlichen Vorstrafen, kein laufendes Straf-/Ermittlungsverfahren

Hier findest du alle Voraussetzungen im Detail!

Nach der Bewerbung geht’s in ein mehrstufiges Auswahlverfahren: Erst wird geprüft, ob deine Angaben & Unterlagen passen. Dann kommt ein Eignungstest in Münster und anschließend folgen Assessment-Center und die polizeiärztliche Untersuchung. Wenn du alles packst, folgt die finale Prüfung und im besten Fall die Zusage.