Typisch Studium!


findest du im ZEIT StudienfĂĽhrer.
Lernen bei Forschern
An der Uni heißt der Unterricht Lehre. Und noch etwas ist anders: Hier ermahnt dich so schnell keiner, wenn du dich nicht reinhängst. Alle setzen voraus, dass du neugierig bist und Interesse an deinem Fach zeigst, schließlich hast du es aus freien Stücken gewählt. Anders als an der Schule sind Lehrende an der Hochschule keine hauptberuflichen Pädagogen, sondern Wissenschaftler, die einen großen Teil ihrer Zeit mit Forschen verbringen. Sie lehren, um das Wissen ihres Fachs an den Nachwuchs weiterzugeben. Was du daraus machst, bleibt dir überlassen.
Einzigartiger Mix
Während des Studiums lernst du Menschen kennen, die ganz andere Lebenserfahrungen gemacht haben als du. Sie können zum Beispiel in der bayerischen Provinz aufgewachsen sein, aus einer französischen Großstadt zum Studium nach Deutschland gezogen sein oder aus einem Kriegsgebiet kommen. Einige Studierende sind älter als 30 Jahre, andere fangen schon mit 17 mit ihrem Studium an. Manche haben bereits Kinder oder sind berufstätig. Die Vielfalt ist einzigartig und kann deinen Horizont erweitern.
Hilfe auf Anfrage
Ganz egal, ob du mit Mathe kämpfst oder Geldsorgen hast, ob du dich einsam fühlst oder es nicht schaffst, endlich deine Seminararbeit fertig zu schreiben - die Chancen stehen gut, dass es an deiner Hochschule eine Beratung, einen Kurs oder ein anderes Hilfsangebot für dein Problem gibt. Nur darfst du nicht darauf warten, dass jemand dir deine Fragen ansieht und dich darauf anspricht. An der Uni muss man sich die Hilfe selbst holen, indem man sich ein passendes Angebot heraussucht (zum Beispiel über die Uni-Website oder mithilfe der Studienberatung).
Große Freiheit
Du kannst das gleiche Fach wie deine WG-Mitbewohnerin studieren, und trotzdem sitzt ihr beide in verschiedenen Veranstaltungen und bearbeitet unterschiedliche Themen. Besonders in den Geistes- und Sozialwissenschaften darfst du oft aus einem breiten Themenangebot wählen. Wenn dein Fach dir solche Freiheiten einräumt, musst du überlegen, wo du deine persönlichen Schwerpunkte setzen willst. Außerdem kannst du Praktika und vielleicht einen Auslandsaufenthalt ins Studium einbauen. Wer einen Master an den Bachelor dranhängt, kann so sein Profil weiter schärfen.
Spezielle Sprache
Ob Subsumtion, Prävalenz oder Hermeneutik: Im Studium wirst du viele abstrakte Begriffe, Fachwörter und fremdsprachliche Ausdrücke hören. Welche Wörter das genau sind, kommt auf dein Fach an. Gut möglich, dass du am Anfang nicht viel verstehst. Doch das geht fast allen so. Mit der Zeit wirst du dich an die spezielle Sprache gewöhnen und sie immer häufiger selbst verwenden. Manchen macht das Spaß, andere finden, dass eine Menge Angeberei dabei ist. Irgendwann merkst du automatisch, ob sich jemand genau ausdrücken oder einfach nur wichtigmachen will.
Eigener Rhythmus
Das Studienjahr teilt sich in ein Wintersemester, das im Herbst startet, und ein Sommersemester, das im Frühjahr beginnt. Beide dauern sechs Monate, allerdings enden nach etwa dreieinhalb bis vier Monaten die Lehrveranstaltungen, und es beginnt die „vorlesungsfreie Zeit“, auch Semesterferien genannt. Echte Ferien sind das aber nicht, du solltest weiterhin etwas für die Uni tun, zum Beispiel für eine Seminararbeit recherchieren, Stoff wiederholen oder Prüfungen schreiben. Außerdem ist jetzt Zeit für Praktika. Wer studiert, sollte das alles im Vorfeld gut planen.
Zweites Zuhause
Zur Uni gehst du nicht nur, um Vorlesungen und Seminare zu besuchen. Abgesehen von der Ausnahmesituation zu Corona-Zeiten verbringen Studierende dort viel Zeit in der Bibliothek. Sie schreiben Hausarbeiten oder lernen für Klausuren, weil man sich dort gut konzentrieren kann. In den Parks auf dem Campus triffst du Freunde und Kommilitonen, ebenso in den studentischen Cafés oder der Mensa. Viele Studierende engagieren sich in den Fachschaften vor Ort. Oder sie treffen sich beim Uni-Sport. Wie wäre es zum Beispiel mit Salsa oder Volleyball?
Viele Menschen
In Jura oder BWL bist du in den Einführungsvorlesungen schon mal einer von Hunderten. Da kann man sich schnell verloren fühlen, zumal es an der Uni keine Klassenverbände gibt. Im Schnitt lernen an einer deutschen Uni rund 16.000 Studierende, an großen Standorten noch viel mehr. An der Universität Köln etwa sind es rund 50.000. Du musst also selbst Kontakte knüpfen. Du kannst dir auch bewusst einen kleinen Studiengang aussuchen. Oder du studierst an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Sie sind in der Regel kleiner und familiärer.

