Wie kann ich das Studium finanzieren?


findest du im ZEIT Studienführer.
Wie teuer wird es?
Im Schnitt geben Studierende im Monat 842 Euro aus. Das steht in der 2023 veröffentlichten 22. Sozialerhebung, einer riesigen Untersuchung zur sozialen Lage der Studierenden, die alle paar Jahre durchgeführt wird. In der aktuellsten Runde wurden mehr als 180.000 Studierende befragt. Die Befragung fand allerdings schon 2021 statt, also vor dem Inflationsschub und der Zuspitzung auf dem Mietmarkt. Daher musst du mit etwas höheren Kosten rechnen.
Wofür geht das meiste Geld drauf?
Den mit Abstand größten Anteil an den studentischen Ausgaben hat die Miete. 2021 lag sie inklusive Nebenkosten bei durchschnittlich 410 Euro pro Monat. Sie schwankt je nach Hochschulstandort: Wer in eine beliebte Stadt wie München oder Freiburg ziehen möchte, zahlt leicht auch eine Miete von 500 Euro und mehr.
Für Essen und Trinken gaben Studierende knapp 200 Euro im Monat aus. In ihre Mobilität investierten sie knapp 90 Euro. Seither ist aber das Deutschlandticket für Studierende eingeführt worden. Infos dazu gibt es auf den Seiten der jeweiligen Hochschulen und Studierendenwerke.
Auch Freizeit, Kultur und Sport kosten Geld. Mit 65 Euro zahlten Studierende dafür etwas mehr als für Klamotten (46 Euro). Nicht vergessen solltest du die Ausgaben für Lernmaterialien, Telefon und Internet. Im Mittel wurden dafür 62 Euro fällig. Die Durchschnittswerte geben aber nur einen sehr allgemeinen Eindruck. Auf studis-online.de/studienkosten kannst du für einzelne Posten sehen, wie billig oder teuer du wegkommen kannst und wovon das abhängt.
Die Mehrheit der Studierenden geht jobben, und sehr viele werden von ihren Eltern unterstützt. Die Miete ist der größte Ausgabeposten im studentischen Budget.
Welche Geldquellen gibt es für Studierende?
Die übergroße Mehrheit erhält Unterstützung von den Eltern. Rund 60 Prozent jobben. Bafög bezieht dagegen nur etwa jeder Zehnte. Viele nutzen auch Erspartes oder eigenes Vermögen. Ein Stipendium bekamen knapp fünf Prozent.
Eine weitere Möglichkeit sind Studienkredite. Studierende hierzulande nutzen sie aber sehr zurückhaltend, zumal der Zinssatz beim Marktführer, der Kreditanstalt für Wiederaufbau, zwischenzeitlich auf neun Prozent geklettert war. Neben Krediten gibt es Bildungsfonds. Bei diesem Modell zahlst du später, wenn du im Beruf stehst, einen bestimmten Anteil deines Gehalts zurück. Bevor du einen Kredit aufnimmst, solltest du mögliche Alternativen (Bafög, Stipendien etc.) gründlich prüfen.
Für den Fall, dass du deine Einnahmen und Ausgaben bereits benennen kannst, kannst du die Werte in den Studienfinanzierungsrechner des Studierendenwerks Hamburg eingeben und auf diese Weise deine individuelle „Finanzierungslücke“ berechnen.
Müssen meine Eltern mich unterstützen?
Grundsätzlich ja. Eltern sind nämlich verpflichtet, ihren Kindern während einer Ausbildung Unterhalt zu zahlen, und ein Studium zählt als Ausbildung. Wie viel deine Eltern überweisen müssen, hängt von ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ab. Außerdem dürfen sie nicht überfordert werden, ihnen muss selbst genug zum Leben bleiben. Ist das nicht der Fall, solltest du unbedingt einen Bafög-Antrag stellen.
Vielleicht fragst du dich, ob deine Eltern bei der Fachwahl mitreden dürfen, wenn sie dich finanziell unterstützen. Das ist nicht der Fall. Du musst sie aber darüber auf dem Laufenden halten, wie es in deinem Studium vorangeht. Sie dürfen sogar Leistungsnachweise von dir verlangen. Studierst du in der Nähe deines Zuhauses, können sie dich mietfrei bei sich wohnen lassen und damit einem Teil ihrer Verpflichtungen nachkommen.
Was ist Bafög?
Bafög ist Geld, mit dem der Staat Studierende unterstützt. Die Hälfte davon ist ein Zuschuss, das heißt, du musst den Betrag nicht zurückzahlen. Der Rest ist ein zinsfreies Darlehen. Ob du einen Bafög-Anspruch hast und ob der eher bei 100 oder bei mehr als 900 Euro liegt, hängt unter anderem davon ab, wie viel Geld deine Eltern verdienen.
Mit Bafög-Rechnern im Netz (zum Beispiel bafoeg-rechner.de) kannst du deine Chancen unverbindlich einschätzen. Sicher weißt du es erst, wenn das Bafög-Amt den Antrag geprüft hat. Ausführliche FAQ, zahlreiche Berechnungsbeispiele und Infos zur Bafög-Reform, die in mehreren Stufen abläuft, findest du auf Bafög.de.
Viele Studierendenwerke in Deutschland beraten zur Studienfinanzierung – individuell und in aller Regel kostenlos.
Wo finde ich Jobs?
Online-Stellenbörsen wie Studentjob und Jobmensa listen Jobangebote auf. Auch über Job-Apps wie Zenjob, auf den Internetseiten der Studierendenwerke oder durch Tipps von anderen Studierenden kannst du fündig werden. Manchmal können auch Professorinnen und Professoren helfen, einige haben gute Kontakte zu Unternehmen. Besonders nützlich ist es, wenn dein Job etwas mit deinem Studium zu tun hat und du auf diese Weise schon Praxiserfahrung sammeln kannst.
Wer einen Studierendenjob macht, hat Anspruch auf den Mindestlohn. Bekommst du Bafög, musst du beim Verdienst Höchstgrenzen beachten, sonst werden die Leistungen gekürzt. Informationen rund ums studentische Jobben und die damit einhergehende Bürokratie gibt es bei der Verbraucherzentrale.
Für wen gibt es Stipendien?
Nicht nur für Leute mit Einser-Abi. Manche Stipendien richten sich an bestimmte Gruppen, zum Beispiel studierende Mütter oder Studierende mit Migrationshintergrund. Bei anderen muss man in derselben Stadt geboren sein wie der Stifter. Einen Überblick über die 13 Begabtenförderungswerke findest du unter Stipendiumplus.
Was ist mit Versicherungen?
Wer gesetzlich krankenversichert ist, kann unter bestimmten Voraussetzungen bis zum 25. Geburtstag bei den Eltern kostenlos mitversichert bleiben. Bist du über deine Eltern privat krankenversichert, musst du zu Beginn des Studiums entscheiden, ob du das für die Dauer des Studiums bleiben oder in eine gesetzliche Kasse wechseln willst. Prüfe, ob du über deine Eltern privat haftpflichtversichert bist. Planst du einen Urlaub oder einen Studienaufenthalt im Ausland, checke, ob du dafür eine Auslandskrankenversicherung brauchst.


