Motivieren zum Lernen – wie geht das?

Den eigenen Lerntyp verstehen
Wir alle lernen auf unterschiedliche Art und Weise. Bevor wir uns mit Motivationstechniken befassen, ist es wichtig, zu verstehen, welcher Lernstil zu dir passt. Finde also heraus, ob du eher der auditive, visuelle, kommunikative oder haptische Lerntyp bist bzw. welche Kombination dieser Lerntypen zu dir passt. Durch ein Verständnis deines Lernstils kannst du bessere Ergebnisse erzielen und dich so auch eher wieder zum Lernen motivieren.
Die richtige Lerntechnik wählen
Sobald du deinen Lernstil kennst, kannst du geeignete Lerntechniken auswählen. Probiere verschiedene Techniken aus, und finde heraus, was für dich am besten funktioniert:
- Mindmaps und Diagramme: Ideal für visuelle Lerntypen, um komplexe Themen übersichtlich darzustellen.
- Aufnahme von Vorlesungen: Nützlich für auditive Lerntypen, um den Lernstoff nachzuhören.
- Rollenspiele und Experimente: Perfekt für praktische Lerntypen, um das Gelernte an konkreten Fällen anzuwenden
- Lerngruppen: Unterstützend für kommunikative Lerntypen, um gemeinsam zu lernen, zu diskutieren und Wissen zu teilen.
Motivatoren und Demotivatoren erkennen
Auch wenn du dein Fach generell superspannend findest, gibt es sehr viele Gründe, ab und zu nicht so motiviert zu sein. Sei es aufgrund der Feier von gestern Abend, wenig inspirierender Dozierenden, nicht erkennbaren Sinns der Lerneinheit, familiärer Verpflichtungen, einer Krankheit oder einfach durch die enorme Masse an Lernstoff, die dich überrollt. Die Liste an Demotivatoren ist lang, und nicht jeder Tag kann mit voller Lernmotivation starten. Sich diese[MOU1] bewusst zu machen, ist ein guter Startpunkt, um die eigene Lernsituation zu verbessern. Was motiviert mich? Was bremst mich eher aus? Hier sind einige Beispiele solcher Motivatoren und Demotivatoren:
Motivatoren:
- Klare Ziele: Festgelegte akademische und berufliche Ziele, wie der Wunsch, einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder ein Praktikum in einem Traumbetrieb zu absolvieren, sind sehr hilfreich. Auch wenn sie weit in die Zukunft reichen, bieten klare Ziele Orientierung und einen Sinn für die eigene Anstrengung im Hier und Jetzt.
- Erfolgserlebnisse: Kleine Erfolge steigern das Selbstbewusstsein und motivieren dazu, weiterzulernen. Eine bestandene Prüfung, eine gute Note, ein Lob von Dozierenden oder Kommiliton:innen gehören zu solchen Erfolgserlebnissen, und sie dürfen gefeiert und festgehalten werden. Ein Erfolgstagebuch kann helfen, sich ihrer auch bewusst zu werden. Muss kein Tagebuch sein; ein Notizzettel am Spiegel tut es auch.
- Interesse am Thema: Wenn du ein echtes Interesse am Lernstoff hast, fällt das Lernen leichter. Die Leidenschaft für das Fach sorgt dafür, dass du es wirklich verstehen willst und nicht nur für das Bestehen einer Prüfung lernst. Eigenes Interesse erhöht die intrinsische Motivation und macht das Lernen leichter und angenehmer.
- Unterstützung von Freunden und Familie: Ermutigung und Unterstützung von deinem Umfeld können deine Motivation erheblich steigern. Anerkennung gibt ein Gefühl der Wertschätzung und bestätigt den eigenen Einsatz.
Demotivatoren:
- Überforderung: Zu viel Lernstoff auf einmal kann abschreckend wirken. Teile die Themen in kleine, machbare Einheiten auf, sodass du einen Schritt nach dem anderen gehen kannst, um Stress und daraus entstehende Blockaden zu vermeiden.
- Ablenkungen: Zerstreuung durch einen Blick auf das Handy oder das aktuelle Tagesgeschehen kann zwar auch hilfreich sein, aber nur bei gezieltem Einsatz. Behalte die Kontrolle über dein Zeitmanagement, und schaffe für gewisse Zeitspannen eine ablenkungsfreie Zone von Social Media, Nachrichten und Co.
- Negatives Denken & Umfeld: Versuche, negative Gedanken durch positive Affirmationen zu ersetzen. Glaube an dich und deine Fähigkeiten. Umgib dich mit unterstützenden Menschen, und suche nach positiven Vorbildern oder Mentoren.
- Fehlende Anerkennung: Keine Rückmeldung oder Wertschätzung für geleistete Arbeit zu bekommen, kann frustrierend sein. Suche aktiv nach Feedback von Kommilitonen, und schließe dich einer Lerngruppe an, um gegenseitige Anerkennung und Unterstützung zu erhalten.
7 Tipps und Methoden – Wie motiviere ich mich zum Lernen?
Nun hast du ein gutes Verständnis von den Faktoren, die dich motivieren und demotivieren können. Schauen wir uns nun konkrete Schritte an, durch die du deinen Lernstoff wieder mit Freude in die Hand nehmen kannst. Mit folgenden Tipps und Methoden kannst du deiner Motivation auf die Sprünge helfen.
Hier sind einige Tipps zum Lernen, um deine Lernmotivation zu steigern:
- Motivation visualisieren Erinnere dich daran, warum du das Fach gewählt hast und wo du später mal hinwillst. Schließe entweder die Augen, oder schreibe auf, welche Ziele du verfolgst und was du besonders spannend an dem Fachbereich findest.
- Belohnungen setzenBelohne dich nach erfolgreich abgeschlossenen Lernphasen. Das kann ein kleiner Snack, eine Pause im Park, ein Powernap oder ein Kinobesuch sein.
- Lernumgebung gestalten
Schaffe eine angenehme Lernumgebung ohne Ablenkungen. Ein ordentlicher Schreibtisch und gutes Licht können Wunder wirken. Ausreichend Platz, Helligkeit und Ruhe sind der Schlüssel zur Konzentration. Ein gemütlicher Stuhl ist auch nicht verkehrt. Oder lernst du lieber im Stehen? - Ordnung halten
Ein aufgeräumter Arbeitsplatz ist wichtig, um Ablenkungen zu minimieren. Lege alles beiseite, mit dem du dich nicht in den nächsten 25 Minuten befassen möchtest. - Rituale entwickeln Entwickle Rituale, die dir helfen, in den Lernmodus zu kommen, wie z. B. eine Tasse Tee, eine Fitness-Einheit oder ein kurzer Spaziergang vor dem Start.
- Lernpartner suchen Ein Lernpartner kann dich motivieren und unterstützen. Ihr könnt euch gegenseitig helfen und abfragen. Ist dein Lernpartner nur frustriert und zieht dich mit runter, solltest du jedoch lieber allein lernen oder dir einen neuen Lernpartner suchen.
- Positive Einstellung entwickeln Versuche, eine positive Einstellung zum Lernen zu entwickeln. Denke daran, dass du dir Wissen aneignest, das dir später nützlich sein wird. Und wenn dir der Lernstoff sinnfrei erscheint, versuche eine positive Einstellung aus deinen langfristigen Zielen zu schöpfen. Glaube daran, dass es dir später weiterhelfen wird, wenn auch vielleicht nur indirekt.
Lernen zu lernen – Zeitmanagement
Die Zeit können wir nicht anhalten und auch die verbleibenden Stunden bis zur Prüfung nicht verlängern. Aber Lernen ist eine Fähigkeit, die man verbessern kann, sodass dein Lernerfolg schneller greifbar wird. Hier sind einige Strategien, um das Lernen effizienter zu gestalten:
- Planung: Finde als Erstes heraus, zu welcher Tageszeit du am besten lernst. Vielleicht bist du morgens zwischen 7 und 9 Uhr am aufnahmefähigsten. Erstelle einen Lernplan, und halte dich daran. Plane feste Lernzeiten und Pausen ein.
- Prioritäten setzen: Bestimme, welche Aufgaben am wichtigsten sind, und erledige diese zuerst. Nimm dir die Zeit für eine solche Priorisierung, denn sie wird dir Unsicherheit nehmen und dir helfen, dich zu konzentrieren.
- Pomodoro-Technik: Arbeite in 25-Minuten-Intervallen, und mache danach kurze Pausen. Dies kann die Konzentration und Effizienz steigern. Und es fällt dir nicht so schwer, dich für die nächste Lerneinheit zu motivieren, wenn du weißt, dass in 25 Minuten der nächste Kaffee auf dich wartet.
Fazit
Für das Finden der eigenen Motivation zum Lernen gibt es keine Einheitslösung. Sich zum Lernen zu motivieren, ist vielmehr ein individueller Prozess, der Anpassungen und persönliche Erkenntnisse erfordert. Indem du deinen Lernstil erkundest, geeignete Lerntechniken anwendest und gezielt Motivatoren einsetzt, kannst du deine Lernmotivation steigern und dem Lernerfolg näherkommen. Denke daran, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist, und nimm dir die Zeit, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert. Diese Herangehensweise wird dich nicht nur während des Studiums voranbringen, sondern auch im späteren Berufsleben und privat. Viel Erfolg auf deinem Lernweg!
