Nach der Ausbildung studieren? Diese Möglichkeiten hast du!
Gründe, nach der Ausbildung zu studieren
Mit deinem Vorhaben, nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zu studieren, bist du nicht allein. Und für deine Entscheidung kann es unterschiedliche Gründe geben:
- Du möchtest weiter lernen und deine Karriere vorantreiben.
- Ein Studium vergrößert deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
- Du wurdest nicht übernommen und schaust dich nach Alternativen um.
- Die Ausbildung war nicht das Richtige für dich, und du möchtest etwas anderes machen.
- Du hast von Beginn an geplant, nach der Ausbildung ein Studium aufzusatteln.
Vor- und Nachteile eines Studiums nach der Ausbildung
Studieren oder doch lieber (weiter-)arbeiten? Lohnt sich ein Studium nach der Ausbildung überhaupt? Wenn du noch unsicher bist, ob du den Schritt wagen sollst, kommt hier eine kleine Hilfestellung.
Verbesserte Karrierechancen
Persönliche Weiterentwicklung
Neue, interessante Kontakte
Wissensaufbau über Entwicklungen und Forschungsstand in der Branche
Berufliche Erfüllung (wenn die Ausbildung nicht gepasst hat)
Hohes Zeit- und Geldinvestment
Viel Disziplin und Durchhaltevermögen
Ggf. Doppelbelastung durch Studium und Job
PRO Studium nach der Ausbildung
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CONTRA Studium nach der Ausbildung
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Verbesserte Karrierechancen |
Hohes Zeit- und Geldinvestment |
Persönliche Weiterentwicklung |
Viel Disziplin und Durchhaltevermögen |
Neue, interessante Kontakte |
Ggf. Doppelbelastung durch Studium und Job |
Wissensaufbau über Entwicklungen und Forschungsstand in der Branche |
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Berufliche Erfüllung (wenn die Ausbildung nicht gepasst hat) |
Das Unileben ist nicht immer rosig, aber unsere Liste zeigt: Es lohnt sich!
Voraussetzungen für ein Studium nach der Ausbildung
Kann man nach der Ausbildung auch ohne Abi studieren?
Während viele Ausbildungsbetriebe bei der Einstellung Abiturient:innen bevorzugen, ist das Abitur nicht zwingend Voraussetzung für eine Ausbildung. Das sieht beim Studium anders aus: Für die Universität benötigst du in der Regel die Allgemeine Hochschulreife und für die Fachhochschule mindestens die Fachhochschulreife.
Aber auch wenn du direkt nach deinem Haupt- oder Realschulabschluss in die Arbeitswelt gestartet bist, hast du Chancen auf einen Studienplatz. Denn neben dem Abi gibt es folgende alternative Hochschulzugangsberechtigungen:
- Meistertitel
- Aufstiegsfortbildung
- Begabtenprüfung
- Zwei Jahre Ausbildung und drei Jahre Praxiserfahrung
Hochschulzugangsberechtigung dank Berufserfahrung?
Wenn du eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen hast und danach drei Jahre Erfahrung im Beruf nachweisen kannst, zählt das als Berechtigung für den Hochschulzugang.
Je nach Bundesland und Hochschule reicht aber auch schon die Lehre allein bzw. „erste Berufserfahrung“. Was das konkret bedeutet, erfährst du auf der Website oder bei der Studienberatung der jeweiligen Hochschule selbst. Denn die Voraussetzungen können stark variieren. Also informiere dich am besten direkt bei deiner Wunschuni.
Studienoptionen nach der Berufsausbildung
Uni oder FH? Teilzeit oder Vollzeit? Berufsbegleitend? Als Fernstudium? Fragen über Fragen! Dein Entschluss für ein Studium steht – jetzt solltest du dich für das passende Studienformat entscheiden. Dafür stellen wir dir hier deine Studienmöglichkeiten in Kurzform vor.
Universität oder Fachhochschule nach der Ausbildung?
Das Studium an der Uni gilt allgemein als theoretischer, und Veranstaltungen finden in größeren Gruppen statt, während du an der FH oft in Kleingruppen studierst und die Inhalte meist praktischer ausgelegt sind. Auch die Zulassungsvoraussetzungen unterscheiden sich. Mehr dazu findest du auf den Websites der jeweiligen Hochschulen.
Voll- oder Teilzeitstudium nach der Ausbildung?
Während du dich im Vollzeitformat zu 100 Prozent auf dein Studium fokussieren kannst, bietet ein Studium in Teilzeit die Möglichkeit, parallel zu arbeiten. Wenn du beispielsweise von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen wurdest oder auch neben dem Studieren weiter Praxiserfahrung sammeln willst, ist ein Teilzeitstudium eine gute Lösung.
Vor Ort oder Fernstudium nach der Ausbildung?
In einem Präsenzstudium erlebst du das klassische Unileben inklusive Mensa, Lerngruppen und Campus-Atmosphäre. Was das Fernstudium an Studi-Life einbüßt, macht es durch Flexibilität wett. Lerne, wann und wo du willst – dank Seminaren (und oft auch Prüfungen) via Videocall und detaillierten Unterrichtsmaterialien für das Selbststudium.
Berufsbegleitendes oder Duales Studium nach der Ausbildung?
Berufsbegleitend studieren bedeutet, dass du neben dem Studium in Teilzeit arbeitest. Du reduzierst also deine Vollzeitstelle und wählst ein Teilzeitstudium. Studium und Arbeit sind bei diesem Format also nicht aufeinander abgestimmt.
Im Dualen Studium sind sowohl theoretische als auch praktische Studienphasen eingeplant. Also Blöcke, in denen du Veranstaltungen besuchst, Hausarbeiten schreibst und/oder für Prüfungen lernst. Und Blöcke, in denen du praktische Erfahrung sammelst – also in einem Betrieb arbeitest. Studium und Arbeit sind bei diesem Format aufeinander abgestimmt.
Was kann man nach der Ausbildung studieren?
Das hängt davon ab, ob du mit dem Studium deine Ausbildung weiterführst oder dich thematisch ganz neu ausrichtest.
Variante „Weiterführend“: Wenn du schon weißt, dass du im selben beruflichen Bereich bleiben willst, in dem du bereits die Lehre gemacht hast, ist diese Frage schnell beantwortet. Dafür suchst du dir einen Studiengang mit verwandten Themen bzw. ein Studium, welches auf die Inhalte deiner Ausbildung aufbaut.
Nach einer Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau würde ein BWL-Studium gut passen. Wenn du deine Lehre im medizinischen Sektor gemacht hast, kommt vielleicht Humanmedizin infrage.
Variante „Neuausrichtend“: Vielleicht möchtest du aber auch etwas völlig anderes machen, weil die Berufsausbildung dir keinen Spaß gemacht hat oder die Themen nicht zu dir und deinen Interessen gepasst haben. Dann hast du die Qual der Wahl. Hier ein paar Impulsfragen:
1. Was kann ich gut?
2. Was interessiert mich?
3. Was hat mir an der Ausbildung nicht gefallen?
4. Wie soll mein zukünftiger Beruf stattdessen sein?
Ein Gang zur Studienberatung oder ein Studium-Interessentest kann dir bei der Wahl deines Fachs helfen.
Im zweiten Schritt solltest du die Zugangsvoraussetzungen für dein Wunschstudium checken. Gibt es besondere Anforderungen oder gar einen Numerus clausus? Was musst du sonst noch beachten, um angenommen zu werden? Sind die Bestimmungen an allen Hochschulen gleich? Oder kommt vielleicht noch eine andere Institution infrage?
Studium nach der Ausbildung finanzieren
Während deines Studiums musst du für Studienbeiträge ggf. Gebühren, Literatur und andere Lehrmaterialien aufkommen. So kannst du dir dein Unileben finanzieren:
- Studentenjob
- Teilzeitjob (bei Teilzeitstudium)
- Stipendium
- Studienkredit
Unter gewissen Umständen hast du auch noch nach deiner abgeschlossenen Berufsausbildung Anspruch auf Bafög. Wenn du nicht für das „klassische“ Bafög berechtigt bist, dann vielleicht aber für die elternunabhängige Variante. Beim Bundesministerium für Bildung und Forschung erhältst du weitere Informationen dazu.
Vorsicht beim Thema Kindergeld!
Du hast bis zum 25. vollendeten Lebensjahr einen Anspruch auf Kindergeldzahlungen – solange du nicht parallel mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitest.
Auf ins Studi-Leben!
Du spielst mit dem Gedanken, nach deiner Ausbildung zu studieren? Dann mach’s! Sind die Hürden Zulassungsvoraussetzung und Finanzierung geklärt, hast du eine große Chance, dich weiterzuentwickeln, beruflich dein Glück zu finden und deine Karriere zu boosten.