Orientierungsstudium: So funktioniert das Studium auf Probe

Das Orientierungsstudium ist kein regulärer Studiengang, sondern ein flexibles Angebot, das meist zwischen Schule und dem eigentlichen Studium oder einer Ausbildung liegt. Meist dauert es ein bis zwei Semester und ist auch ohne vorherigen Abschluss oder spezielles Vorstudium möglich. Studieren ist nicht für jeden etwas. So kannst du in Ruhe testen, ob dir das Studieren überhaupt liegt und welcher Fachbereich dich am meisten begeistert.
Formate und Dauer des Orientierungsstudiums
Das Orientierungsstudium gibt es in verschiedenen Varianten:
- Orientierungssemester (1 Semester)
- Orientierungsjahr (2 Semester)
- Schnupperwochen für einen kurzen Einblick
Manche Hochschulen bieten auch spezielle Programme wie das Studium Generale an, bei dem du fachbereichübergreifend Module besuchen kannst. Auch themenspezifische Angebote, zum Beispiel im MINT-Bereich, sind möglich. So kannst du ganz flexibel herausfinden, welche Studienrichtung dir am meisten liegt.
Inhalte und Aufbau
Im Orientierungsstudium besuchst du reguläre Vorlesungen, Seminare, Labore und Exkursionen – oft aus verschiedenen Fachbereichen. Dazu kommen vereinzelt unterstützende Angebote wie Coaching, Mentoring, Ringvorlesungen oder Soft-Skill-Trainings, bei denen du z. B. Teamarbeit oder Präsentationstechniken lernst.
Außerdem kannst du praktische Erfahrungen durch Projektarbeiten, Praktika oder Planspiele sammeln. Auch das wissenschaftliche Arbeiten wird dir nähergebracht, was später beim Studieren essenziell wird. So bekommst du einen realistischen Einblick in das Studium und kannst deine Stärken und Interessen besser einschätzen.
Ein Orientierungsstudium bringt viele Vorteile mit sich:
- Du kannst studieren “üben”.
- Du bekommst Klarheit über deine Studienvorlieben und kannst so eine bessere Studienwahl treffen.
- Das Risiko, dein späteres Studium abzubrechen, sinkt deutlich.
- Du sammelst erste Hochschulerfahrungen ohne sofortige Spezialisierung.
- Du erhältst Einblicke in verschiedene Disziplinen und mögliche Berufsfelder.
- Manche Leistungen können sogar auf dein späteres Studium angerechnet werden.
- Du entwickelst dich persönlich weiter, baust ein Netzwerk auf und lernst dich selbst besser kennen.
Natürlich gibt es auch einige Herausforderungen:
- Das Orientierungsstudium verlängert deine Studienzeit um ein bis zwei Semester.
- Nicht alle Prüfungsleistungen werden später im Studium garantiert anerkannt.
- Es können Kosten für Semesterbeiträge oder Studiengebühren anfallen, und BAföG wird oft nicht gewährt.
- Die Plätze sind begrenzt, oft gibt es Auswahl- oder Losverfahren.
- Manche Programme sind noch nicht ganz klar strukturiert, sodass Unsicherheiten bleiben können.
Vorteile eines Orientierungsstudiums
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Herausforderungen und Nachteile eines Orientierungsstudiums
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Ein Orientierungsstudium bringt viele Vorteile mit sich:
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Natürlich gibt es auch einige Herausforderungen:
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Voraussetzungen und Bewerbung
Für ein Orientierungsstudium brauchst du meist wie für das reguläre Studium eine Hochschulzugangsberechtigung wie das Abitur. Die Bewerbung erfolgt meistens online und kann ein Motivationsschreiben oder sogar Auswahlgespräche beinhalten. Achte unbedingt auf die Bewerbungsfristen und plane, dich parallel auch für reguläre Studiengänge zu bewerben, falls du dich doch sofort festlegen möchtest.
Finanzierungsmöglichkeiten
Die meisten öffentlichen Hochschulen verlangen nur den regulären Semesterbeitrag von etwa 100 bis 400 Euro, oft inklusive Semesterticket. Private Programme können deutlich teurer sein. Stipendien oder Stiftungen können hier helfen.
BAföG wird nur teilweise oder gar nicht gewährt, da es kein regulärer Studiengang ist. Alternativen sind Bildungskredite, Nebenjobs oder Unterstützung durch die Eltern.
Fazit: Für wen lohnt sich das Orientierungsstudium?
Ein Orientierungsstudium ist perfekt für dich, wenn du nach dem Abi noch unsicher bist, welcher Studiengang wirklich passt und das Studieren einfachg mal ausprobieren möchtest. Es hilft dir, deine Studienwahl auf Probe zu treffen, erste Erfahrungen zu sammeln und Fehlentscheidungen zu vermeiden. Prüfe aber genau, welche Programme zu dir passen, wie die Kosten sind und ob Leistungen angerechnet werden.
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