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4 Min. Lesezeit

Bewerbung um einen Studienplatz: Reicht mein Schnitt?

Das Abi ist geschafft – aber ist es gut genug fürs Wunschstudium? Ein Hochschulexperte erklärt, worauf es ankommt.
07.06.2024
Ausgabe 2021/22
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Das Abi ist geschafft – aber ist es gut genug fürs Wunschstudium? Ein Hochschulexperte erklärt, worauf es ankommt.

Cort-Denis Hachmeister
betreut beim Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh den jährlichen NC-Check

„Schon dadurch, dass man das Abi hat, kommt man ziemlich weit“

Cort-Denis Hachmeister, Hochschulexperte (CHE)

Herr Hachmeister, wie gut muss das Abi sein, damit es mit dem Studienplatz sicher klappt?

Für irgendeinen Studienplatz reicht das Abi immer, egal wie gut oder schlecht es ist. Schließlich sind in Deutschland 60 Prozent der Studiengänge nicht zulassungsbeschränkt.

Was bedeutet das?

Nicht zulassungsbeschränkt heißt, dass so viele Plätze vergeben werden wie es Interessenten gibt. Nach der Note fragt da keiner. Schon dadurch, dass man das Abi hat, kommt man also ziemlich weit. Man muss natürlich darauf achten, sich rechtzeitig an der Hochschule anzumelden.

Aber man will ja nicht irgendein Fach ­studieren, sondern sein Wunschfach.

Selbst dann ist es oft kein Problem, etwas zu finden, vorausgesetzt, man ist räumlich flexibel. Egal ob man sich für Maschinenbau oder Anglistik, Politik oder Biologie, Geschichte oder BWL interessiert: Immer gibt es neben zulassungsbeschränkten Studiengängen auch zulassungsfreie. Oder anders ausgedrückt: solche ohne Numerus clausus (NC).

Ein und dasselbe Fach hat an der einen Uni einen NC und an der Nachbar-Uni keinen?

Das kann vorkommen. Es gibt aber auch starke regionale Unterschiede. In unserem NC-Check erfassen wir den Anteil zulassungsbeschränkter Studiengänge am Angebot aller staatlichen Hochschulen. Die Auswertung fürs Wintersemester 2021/22 hat gezeigt, dass in Berlin, Hamburg und dem Saarland rund zwei Drittel aller Studiengänge einen NC hatten. Das ist sehr viel.

Wo kommt man leichter an einen Platz?

Zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern. In diesen Bundesländern war nur etwa jeder fünfte Studiengang zulassungsbeschränkt.

Aber für Medizin gibt es auch dort einen NC?

Ja, und genauso für Zahnmedizin, Pharmazie und Tiermedizin. Diese Fächer sind so stark nachgefragt, dass ihre Vergabe bundesweit geregelt wird. Sie sind überall zulassungsbeschränkt, und wegen der großen Konkurrenz sind die Notenanforderungen hoch. Wenn man vom Kampf um Studienplätze hört, geht es meist um diese vier medizinischen Fächer. Oder um Psychologie.

Wieso ist es so schwer, einen Psychologiestudienplatz zu ergattern?

Psychologie ist im Moment enorm beliebt. Wenn ein Fach über Jahre sehr stark nachgefragt wird, führen immer mehr Hochschulen Zulassungsbeschränkungen ein. Bei Psychologie ist das mit ein paar sehr speziellen Ausnahmen – zum Beispiel an den beiden Universitäten der Bundeswehr – flächendeckend so.

Wie gut muss man für Psychologie sein?

Das kann keiner genau sagen, denn der Schnitt, mit dem man einen Platz bekommt, ergibt sich erst am Ende der jeweiligen Bewerbungsrunde. Außerdem berücksichtigen die Hochschulen neben den Noten teils noch andere Kriterien wie etwa Testergebnisse. Dort, wo nur Noten zählten, lagen die Werte im Wintersemester 2021/22 meist zwischen 1,0 und 1,6. Das ist schon anspruchsvoll.

Private Hochschulen werben damit, dass man dort »ohne NC« Psychologie studieren kann.

Damit ist gemeint, dass die Abi-Note keine so tragende Rolle spielt wie an den staatlichen Hochschulen. Doch auch private Hochschulen haben natürlich nur eine begrenzte Zahl an Studienplätzen. Sie haben aber größere Freiheiten, ihre Auswahlverfahren zu gestalten. Man kann sich das ein bisschen so vorstellen wie bei einem Vorstellungsgespräch für einen Job. Da schauen die Personaler aufs Zeugnis, aber sie beziehen noch viele andere Faktoren mit ein, die Motivation zum Beispiel und das Auftreten in einem Auswahlgespräch. Und dann entscheidet das Gesamtbild.

„Ein hoher NC bedeutet nicht, dass ein Fach besonders schwer ist“

Cort-Dennis Hachtmeister, Hochschulexperte (CHE)

Ist das Fach besonders schwierig, wenn der NC hoch ist?

Nein, da gibt es keinen Zusammenhang. Der Abi-Schnitt ist schlicht eine Möglichkeit, bei knappen Plätzen eine Rangfolge herzustellen. Ein strenger NC bedeutet, dass das Studienplatzangebot im Verhältnis zur Nachfrage klein ist, mehr nicht.

Wo kann ich nachsehen, wie gut ich für einen bestimmten Studienplatz sein muss?

Die Hochschulen informieren auf ihren Web­sites zu den Bewerbungsverfahren. Teils geben sie auch an, wo die sogenannten Auswahlgrenzen zuletzt lagen, wie gut also diejenigen waren, die es gerade noch geschafft haben. Wenn man wissen möchte, wo es eine Fachrichtung komplett NC-frei gibt, kann man sich das etwa über die Datenbanken auf HeyStudium oder hochschulkompass.de anzeigen lassen, dort tragen die Hochschulen ihre Informationen ein. Auch bei NC-freien Studiengängen sollte man übrigens prüfen, ob man bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss. 

Wieso? Sie sind doch gerade NC-frei? Da müsste doch das Abi reichen.

Ja, das ist tatsächlich verwirrend. Also: Auch wenn die Zahl der Studienplätze nicht begrenzt ist und keine besonderen Notenanforderungen ans Abitur der Bewerberinnen und Bewerber gestellt werden, kann es hier und da Voraussetzungen geben – beispielsweise, dass man ein Vorpraktikum oder bestimmte Sprachkenntnisse nachweist.

Manchmal laden Hochschulen zu Eignungsprüfungen ein. Man muss dann zum Beispiel etwas vorsingen oder Aufgaben bearbeiten.

Eignungsprüfungen gibt es vor allem bei künstlerischen Fächern wie Musik, Schauspiel, Fotografie oder freier Kunst, aber auch bei Design- oder Modestudiengängen. Wir kennen sie zudem von Sportstudiengängen.

Wenn man eine Eignungsprüfung bestanden hat, ist die Abi-Note dann egal?

Häufig ja, manchmal ist es aber auch anders. Dann werden die Plätze zum Beispiel unter allen, die die Sportprüfung bestanden haben, nach Abi-Schnitt vergeben. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man sich auf der Web­site der Wunschhochschule informieren und im Zweifel nachfragen. Beim Thema Studienplatzbewerbung gilt: Lieber einmal mehr nachhaken.

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Geschrieben von Nadja Kirsten
Nadja Kirsten hat in Heidelberg Politik, Volkswirtschaft und Öffentliches Recht studiert. Das journalistische Handwerk lernte sie an der Georg von Holtzbrinck-Schule der Verlagsgruppe Handelsblatt. Bei ihrer eigenen Studienwahl hätte sie sich dringend mehr Orientierung gewünscht – und freut sich deshalb, wenn sie andere dabei unterstützen kann, im Studiendschungel durchzublicken.
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