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5 Min. Lesezeit

Das zählt bei der Medizinbewerbung

Studienplätze in Humanmedizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie werden in einem komplizierten Verfahren vergeben. In ihm spielen Quoten eine wichtige Rolle. Welche das sind und womit du punkten kannst, liest du hier:
05.06.2024
Ausgabe 2022/23
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Studienplätze in Humanmedizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie werden in einem komplizierten Verfahren vergeben. In ihm spielen Quoten eine wichtige Rolle. Welche das sind und womit du punkten kannst, liest du hier:

Bestenquote:

Oft hört man, für einen Studienplatz in Medizin brauche man „Spitzennoten“. Dies trifft so allgemein aber nur auf 30 Prozent der Studienplätze zu, und zwar auf diejenigen, die in der sogenannten Abiturbestenquote vergeben werden. In ihr entscheidet der Abi-Schnitt darüber, wer einen Platz bekommt. Die Konkurrenz ist groß, und die Anforderungen sind entsprechend hoch. Im Wintersemester 2022/23 beispielsweise gingen die letzten Plätze in Humanmedizin in der Bestenquote an Bewerberinnen und Bewerber mit einer 1,2 auf dem Abschlusszeugnis. In Zahnmedizin war es eine 1,3, in Tiermedizin eine 1,5 und in Pharmazie eine 2,2.

Info: Für einen Studienplatz in Humanmedizin, Zahnmedizin, Tiermedizin oder Pharmazie bewirbst du dich über die Stiftung für Hochschulzulassung in Dortmund. Das geht über die Plattform hochschulstart.de

Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH)

Zum Glück gibt es noch weitere Quoten. Über das Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) werden 60 Prozent der Plätze vergeben. Nach welchen Kriterien, das dürfen die einzelnen Unis innerhalb eines vorgegebenen Rahmens entscheiden. Neben der Abi-Note können sie zum Beispiel Testergebnisse, Auswahlgespräche, eine Berufsausbildung, Dienste wie ein FSJ und Preise (zum Beispiel bei der Bio-Olympiade oder bei „Jugend forscht“) heranziehen. Sehr oft berücksichtigen sie Eignungstests, teils ist ihnen das vom Gesetzgeber sogar vorgeschrieben.

Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ)

Bei einer weiteren Quote, der Zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ), ist die Abi-Note mit wenigen Ausnahmen egal. Stattdessen bringen dir hier gute Testergebnisse oder eine Berufsausbildung einen Vorteil. Allerdings werden nur je zehn Prozent der Plätze in Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie Pharmazie so vergeben.

Tests:

Am bekanntesten ist der sogenannte TMS (Test für Medizinische Studiengänge). Manche Unis ziehen aber auch andere Tests heran, zum Beispiel den HAM-Nat oder, für Pharmazie, den PhaST. Der TMS prüft unter anderem den Umgang mit komplexen Informationen aus Texten, Tabellen und Grafiken, die Merkfähigkeit, die Genauigkeit der visuellen Wahrnehmung, die Fähigkeit zu konzentriertem Arbeiten und das räumliche Vorstellungsvermögen. Letzteres wird mit Hilfe von sogenannten Schlauchfiguren auf die Probe gestellt. Du siehst ein Foto von wild zusammenge­knäuelten Schläuchen in einem transparenten Würfel, und ein weiteres Foto, bei dem der Würfel gedreht oder gekippt wurde. Nun musst du herausfinden, welche Ansicht des Würfels (von rechts, von links, von oben, von unten, von hinten) das zweite Foto zeigt.

„Durch die Teilnahme am Medizinertest kannst du nur gewinnen, nicht verlieren!“

Interviews:

Ein gutes Abi oder ein gutes Testergebnis verraten nichts darüber, aus welchen Motiven jemand Medizin studiert und wie gut er später auf Patientinnen und Patienten eingehen kann. Deswegen gibt es manchmal auch Auswahl­gespräche. Vielleicht setzt du deine Hoffnung in solche Auswahlinterviews, weil du glaubst, mit deiner Motivation und deiner Persönlichkeit überzeugen zu können. Für die Universitäten sind Auswahlgespräche aber aufwendig, und so sind sie bei staatlichen Hochschulen die große Ausnahme.

Es gibt sie zum Beispiel am Medizincampus Chemnitz der TU Dresden, aber nur für 80 Eingeladene. Wer unter ihnen ist, entscheidet das Abschneiden im Medizinertest. Auch die Uni Greifswald setzt für einen Teil der Plätze auf Interviews. Bei der Vorauswahl der Kandidatinnen und Kandidaten achtet sie auf die Abi-Note, auf naturwissenschaftliche Schulfächer in der Oberstufe und auf berufspraktische Erfahrung.

In beiden Fällen entscheidet das Gespräch nicht direkt darüber, ob du den Platz bekommst. Stattdessen erhältst du eine Bescheinigung über die erzielte Punktzahl, die du bei der Bewerbung auf hochschulstart.de einreichen kannst. Private Hochschulen laden ebenfalls oft zum Auswahlgespräch.

Simulationen:

An der Uni Heidelberg gibt es neuerdings im Zuge der Bewerberauswahl einen Test, bei dem man auf Schauspiel-Patientinnen und -Patienten trifft. Es werden mehrere kurze Situationen aus dem ärztlichen Alltag nachgestellt. Wie die Kandidaten sich im Rollenspiel verhalten, wird auf Video festgehalten und später bewertet. Wer zum Test eingeladen wird, entscheidet die Uni anhand von Ergebnissen aus dem TMS.

Chancen erhöhen:

Welche Kriterien die Unis im AdH heranziehen und wie sie sie gewichten, kannst du für alle vier medizinischen Fächer im PDF-Dokument „Auswahlkriterien im Auswahlverfahren der Hochschulen“ nachlesen, das du in den Downloads beim Portal hochschulstart.de findest. Dort gibt es auch die entsprechenden Infos für die ZEQ. Ist dein Abi mäßig, dein Testergebnis aber stark, solltest du die Unis mit auf der Wunschliste haben, die den Test hoch gewichten. Hast du Preise, ein FSJ oder sogar eine passende Berufsausbildung, schaust du, an welcher Uni das viel zählt. Immer sinnvoll ist es, auf ein gutes Abi zu lernen und am Test teilzunehmen. Mit der Teilnahme kannst du nur Pluspunkte sammeln, Minuspunkte für falsche Antworten gibt es nicht.

Auch ohne Eins vor dem Komma kann es klappen.“

Der Medi-Ranger:

Weil bei der Platzvergabe so viele Kriterien berücksichtigt werden und jede Uni es ein bisschen anders macht, ist es schwer, die eigenen Aussichten einzuschätzen. Neuerdings hilft dabei ein Internet-Tool. Im Medi-Ranger (für Zahnmedizin: Denti-Ranger) kannst du deine echten oder erwarteten persönlichen Werte eingeben, zum Beispiel das Abschneiden im Abi, das Ergebnis im Medizinertest und, wenn vorhanden, Preise und Praxiserfahrung. Du musst auch anklicken, in welchem Bundesland du Abi gemacht hast, denn das Auswahlverfahren für Medizin berücksichtigt auch diesen Faktor. So soll vermieden werden, dass Bewerberinnen und Bewerber benachteiligt werden, die in einem Bundesland mit besonders strengen Bewertungen Abitur gemacht haben.

Der Medi-Ranger zeigt dir, an welchen Universitäten es in der Vergangenheit für dich gereicht hätte. Wo es tatsächlich reichen wird, lässt sich im Voraus nicht sagen, denn die Auswahlgrenzen entstehen in jedem Durchgang neu, indem das Platzangebot mit der Nachfrage abgeglichen wird. Die Ergebnisse des Medi-Rangers können dir also keine Garantie geben. Aber sie helfen dir, deine Chancen besser einzuschätzen und ein Gefühl für das System zu bekommen.

Gut zu wissen: Beim Medi-Ranger wählst du die einzelnen Quoten getrennt an. Im echten Auswahlverfahren bewirbst du dich aber nur einmal, und deine Chancen werden dann automatisch in allen Quoten geprüft. Spielt man verschiedene Szenarien mit dem Medi-Ranger durch, zeigt sich: Auch mit Abi-Noten schlechter als zwei hat man eine Chance, wenn man in anderen Bereichen punktet.

Landarztprogramme:

Falls du dir vorstellen kannst, in einer ländlichen Region zu arbeiten, kannst du dich für ein Landarztprogramm bewerben. Dein Studium wird finanziert, dafür verpflichtest du dich, im Anschluss zum Beispiel für zehn Jahre in einer unterversorgten Gegend zu praktizieren. Achtung! Hältst du dich nicht daran, musst du eine hohe Strafe zahlen. Landarztprogramme liegen bei den Bundesländern, sie haben eigene Auswahlverfahren. In einigen Bundesländern gibt es auch Programme für künftige Amtsärztinnen und -ärzte.

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Weitere Alternativen:

Medizin kannst du auch an privaten Hochschulen studieren, etwa an der Uni Witten-Herdecke oder der Medical School Hamburg. Bei den Auswahlverfahren der Privaten spielt die Abi-Note eine geringere Rolle als an staatlichen Unis. Die Studiengebühren können sich im Extremfall auf mehr als 100.000 Euro fürs komplette Studium belaufen. Prüfe vorher, ob dein Wunschstudiengang akkreditiert ist. Du kannst fürs Medizinstudium auch ins Ausland gehen.

Auch bei der Bundeswehr kannst du im Rahmen einer Offizierslaufbahn Ärztin oder Arzt werden. Dabei studierst du an keiner Bundeswehr-Uni, sondern an einer der zivilen staatlichen Universitäten in Deutschland.


Autor:innen
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Geschrieben von Nadja Kirsten
Nadja Kirsten hat in Heidelberg Politik, Volkswirtschaft und Öffentliches Recht studiert. Das journalistische Handwerk lernte sie an der Georg von Holtzbrinck-Schule der Verlagsgruppe Handelsblatt. Bei ihrer eigenen Studienwahl hätte sie sich dringend mehr Orientierung gewünscht – und freut sich deshalb, wenn sie andere dabei unterstützen kann, im Studiendschungel durchzublicken.
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