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Dual Studieren – wie es funktioniert und worauf du achten solltest

Beim dualen Studium kombinierst du das akademische Lernen an einer Hochschule (oder einer Berufsakademie) mit Berufspraxis in einem Unternehmen oder eine Behörde. Das Modell ist wegen seiner Praxisnähe beliebt. Es verlangt den Studierenden allerdings auch einiges ab.
04.06.2024
Ausgabe 2022/23
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Beim dualen Studium kombinierst du das akademische Lernen an einer Hochschule (oder einer Berufsakademie) mit Berufspraxis in einem Unternehmen oder eine Behörde. Das Modell ist wegen seiner Praxisnähe beliebt. Es verlangt den Studierenden allerdings auch einiges ab.

Begehrte Plätze

Die Konkurrenz ist groß. „Im Schnitt gibt es zehn Bewerbungen pro Studienplatz“, sagt die Hochschulforscherin Sigrun Nickel vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Vor allem bei bekannten Arbeitgebern herrscht Andrang. Beim Chemiekonzern BASF zum Beispiel haben sich in Deutschland für den Studienstart 2022 rund 2500 Interessierte beworben, 78 dual Studierende wurden schließlich eingestellt.

Unter dem Label „dual“ gibt es eine Vielzahl von Modellen. Wichtig ist vor allem die Unterscheidung zwischen „ausbildungsintegrierenden“ und „praxisintegrierenden“ Varianten. Bei ausbildungs­integrierenden Studiengängen machst du nicht nur den Bachelor, sondern legst auch die Kammerprüfung in einem Ausbildungsberuf ab. Viel weiter verbreitet ist aber das praxisintegrierende Modell, das ein Studium mit längeren Praxisphasen im Unternehmen kombiniert

„Im Schnitt gibt es zehn Bewerbungen pro Studienplatz“

Der Wechsel zwischen Betrieb und Hochschule muss zeitlich organisiert werden. Mit knapp 60 Prozent am häufigsten ist das sogenannte Blockmodell. Dabei bist du in größeren Wochen- oder Monatsblöcken mal an der Hochschule, mal im Unternehmen. Beim »integrierten Zeitmodell« ist man dagegen an bestimmten Tagen in der Woche an der Hochschule oder im Betrieb, also zum Beispiel montags und dienstags auf dem Campus und mittwochs, donnerstags und freitags in der Firma. Es gibt noch weitere Modelle, darunter eins, bei dem man das erste Ausbildungsjahr vor dem Studienbeginn absolviert.

Nicht jedes Fach kannst du auch dual studieren. In den Geisteswissenschaften geht das zum Beispiel nicht. Die meisten dualen Programme gibt es in den Ingenieurwissenschaften. Den dualen Weg kannst du aber auch in vielen anderen Fachrichtungen gehen, darunter in BWL, Informatik, Pflege, sozialer Arbeit, Hebammenkunde, Weinbau oder in Kommunikationsdesign.

Zurzeit wachse die Zahl der Angebote in den Bereichen Gesundheit und Erziehung besonders stark, beobachtet Sirikit Krone, die am Institut Arbeit und Qualifikation der Uni Duisburg-Essen zum dualen Studium forscht. „Das hat viel mit dem Fachkräftemangel in diesen Sektoren zu tun.“

Die Attraktivität des dualen Studiums liegt darin, dass es Studium und Berufspraxis direkt miteinander verbindet. Die Zweigleisigkeit kann aber auch belastend wirken. „Bei einer Studie unter dual Studierenden haben vier von fünf der Befragten angegeben, dass sie den Zeitaufwand als sehr hoch empfinden“, berichtet Krone. „Etwa die Hälfte der Studierenden fühlte sich überlastet, und zwar sowohl was die Leistungsanforderungen als auch was das Zeitmanagement betrifft.“

Passende Studiengänge

Wirklich verzahnt?

Damit das nicht passiert, ist es wichtig, dass Betriebe und Hochschulen eng zusammenarbeiten. Wenn du dich für einen dualen Studiengang interessierst, solltest du daher mit Studierenden sprechen und sie fragen, ob die Lerninhalte in Hochschule und Betrieb wirklich aufeinander Bezug nehmen oder ob beides eher unverbunden nebeneinander herläuft. Wichtig ist auch die organisatorische Koordination: Ist zum Beispiel geregelt, wie viele Creditpoints es für welche Leistung im Betrieb gibt? Hat jemand dafür Sorge getragen, dass sich die Lehrveranstaltungen nicht mit betrieblichen Verpflichtungen überschneiden? Bekommen die dual Studierenden genug Zeit, um fürs Studium zu lernen? Werden sie in der Klausurenphase freigestellt? Gibt es für sie eine Ansprechperson im Betrieb? Ein gutes Zeichen ist es, wenn es Gremien gibt, in denen sich Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule mit denen des Betriebs regelmäßig treffen.

Ein duales Studium könnte das Richtige für dich sein, wenn du früh den Arbeitsalltag in einem Unternehmen erleben willst und bereit bist, dich zumindest schon mal grob auf eine berufliche Richtung festzulegen. Möchtest du dagegen lieber erst mal offen an Fragestellungen herangehen, interessierst dich vielleicht für die Wissenschaft oder möchtest dich in unterschiedlichen Tätigkeiten und Branchen in Ruhe ausprobieren, bist du in einem klassischen Studium besser aufgehoben.

Die Zweigleisigkeit macht das Modell attraktiv, kann aber auch ganz schön anstrengend sein!

Aufwendige Auswahl

Die Unternehmen wählen ihre dual Studierenden mit großer Sorgfalt und nicht selten über aufwendige Verfahren aus. Beim Versicherungskonzern Ergo Group startest du zum Beispiel mit einem Online-Test. Wer den bestanden hat, wird zu einem Assessment-Center und einem persönlichen Gespräch eingeladen. Auch die BASF beginnt mit einem Online-Test, der unter anderem die Konzentrationsfähigkeit prüft. Wer weiterkommt, durchläuft einen Eignungstest am Ausbildungsstandort, in dem unter anderem sprachliches oder technisches Verständnis und die Persönlichkeit eine Rolle spielen. Wenn das erfolgreich geschafft ist, kannst du in einem Vorstellungsgespräch über deine Berufsmotivation sowie deine Interessen und Aktivitäten reden.

In aller Regel wollen die Unternehmen mit ihren Auswahlverfahren herausfinden, wie zielorientiert, belastbar, teamfähig und strukturiert du bist. Eine Eins vor dem Komma wird dagegen eher nicht erwartet, beobachtet Sirikit Krone. „Typisch für die Studierenden im dualen System sind Noten im vorderen Zweierbereich“, sagt sie.

In der Regel bekommst du als dual Studierender Gehalt. „Die meisten dual Studierenden verdienen zwischen 600 und 1200 Euro netto“, sagt Sigrun Nickel vom CHE.

Wenn du im ausbildungsintegrierenden Modell studierst, muss das Unternehmen dir mindestens so viel zahlen wie einem normalen Auszubildenden auch. Beim praxisintegrierenden Modell gibt es oft Vertragsformen, die keiner tariflichen Bindung unterliegen.

Das Arbeitsverhältnis und den Vertrag solle man genau auf Aspekte wie Arbeitszeiten, Bezahlung sowie Rechte und Pflichten prüfen, sagt Sigrun Nickel vom CHE: „Da gibt es große Unterschiede.“ Nicht unterschreiben solle man zum Beispiel, wenn es keine klaren Regelungen zur Freistellung für die Teilnahme an Lehrveranstaltungen oder Prüfungen gibt oder wenn nur wenig oder gar nichts gezahlt wird. Auch Urlaubsansprüche müssten im Vertrag angemessen geregelt sein.

Willst du an einer privaten Hochschule studieren, solltest du vorher klären, ob dein Arbeitgeber die Studiengebühren übernimmt und, falls das der Fall ist, ob er sie mit deiner Ausbildungsvergütung verrechnet.

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Früh bewerben

Solltest du dich für das duale Studieren interessieren, kümmere dich früh, denn die Vorlaufzeiten sind oft lang, vor allem, wenn du zu einem großen Arbeitgeber willst. Die BASF zum Beispiel beginnt mit dem Auswahlprozess bereits eineinhalb Jahre vor dem Start.


Autor:innen
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Geschrieben von Nadja Kirsten
Nadja Kirsten hat in Heidelberg Politik, Volkswirtschaft und Öffentliches Recht studiert. Das journalistische Handwerk lernte sie an der Georg von Holtzbrinck-Schule der Verlagsgruppe Handelsblatt. Bei ihrer eigenen Studienwahl hätte sie sich dringend mehr Orientierung gewünscht – und freut sich deshalb, wenn sie andere dabei unterstützen kann, im Studiendschungel durchzublicken.
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Geschrieben von Svenja Runciman
Svenja Runciman schreibt für den ZEIT Studienführer und beschäftigt sich mit allen Themen rund um die Studienorientierung.
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