Das Ziel von Sozialer Arbeit besteht darin, Menschen zu unterstützen – im Alltag ebenso wie in akuten Problemsituationen.
Ein Text von Antonia Kelloms. Mitarbeit: Oliver Burgard – ZEIT Studienführer 2022/23
Inhalt
- Darum geht es
- Typische Fragen
- So läuft das Studium ab
- Passende Studiengänge
- Soziale Arbeit passt zu dir, wenn ...
- Wo kann ich Soziale Arbeit studieren?
- Soziale Arbeit-Studiengänge nach Abschluss
- Soziale Arbeit-Studiengänge nach Studienform
- Von Professor:innen empfohlene Voraussetzungen und Fähigkeiten
- Gibt es einen NC?
Soziale Arbeit-Studieninhalte — darum geht es
Sie betreuen Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen, unterstützen Menschen mit Behinderungen, kümmern sich um Ältere, die nicht mehr allein zurechtkommen, arbeiten mit Suchtkranken oder helfen Geflüchteten: Sozialarbeiterinnen oder Sozialpädagogen unterstützen Menschen dabei, ihren Alltag zu bewältigen. Das Studium ist interdisziplinär: Es umfasst pädagogische, soziologische und psychologische Aspekte ebenso wie politikwissenschaftliche, betriebswirtschaftliche, medizinische, rechtliche und zunehmend auch technische. Angeboten wird das Fach von staatlichen, kirchlichen und privaten Hochschulen sowie einigen Unis. Manche Programme sind speziell: etwa Soziale Arbeit mit interkulturellem Schwerpunkt oder im Gesundheitswesen.
So findest Du das passende Studium!

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Der ZEIT Studienführer ist die Nr. 1 für die Studienwahl und hilft dabei, die richtige Entscheidung zu treffen.
Typische Fragestellungen im Soziale Arbeit-Studium
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Was sind die Aufgaben von Streetworkern?
Welche Rolle spielt Soziale Arbeit in Schulen?
Wie verbessert man die Chancen von Zugewanderten auf dem Arbeitsmarkt?
Was versteht man unter einer posttraumatischen Belastungsstörung?
Wie bringt man Menschen dazu, Hilfsangebote anzunehmen?
Kann man Soziale Arbeit online anbieten?
So läuft das Studium ab
In den ersten Semestern lernst du die wichtigsten Themen des Fachs und mögliche Tätigkeitsfelder kennen. Du machst dich mit den Methoden der Sozialen Arbeit theoretisch und praktisch vertraut. Im Rollenspiel übst du zum Beispiel, Familienstreitigkeiten zu schlichten oder Menschen durch eine systemische Beratung zu unterstützen. »Man kann sich so ein Gespräch ähnlich wie einen Coaching-Termin vorstellen«, sagt Friso Ross, Professor an der Hochschule Kempten und Vorsitzender des Fachbereichstags Soziale Arbeit. Außerdem befasst du dich mit Themen aus den Bereichen Recht, Soziologie und Psychologie.
In höheren Semestern geht es zum Beispiel um die Aufgaben des Jugendamts oder die Arbeit mit Flüchtlingen. In den Seminaren berichten häufig Fachleute aus ihrem Arbeitsalltag. Zum Studium zählen auch Praktika und Praxisprojekte. Um die staatliche Anerkennung zu erhalten, musst du ein Praktikum von mindestens hundert Arbeitstagen in sozialen Einrichtungen, Vereinen oder Behörden oder ein sogenanntes Anerkennungsjahr absolvieren. Außerdem brauchst du einen Nachweis über bestimmte Kompetenzen, etwa Fachkenntnisse in Recht sowie in Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit. Nach dem Bachelor starten die meisten direkt in den Job. »Es gibt nur wenige Stellen, für die ein Masterabschluss verlangt wird«, sagt Ross. Den brauche vor allem, wer später promovieren und wissenschaftlich arbeiten wolle.
Hier sind passende Soziale Arbeit-Studiengänge









Soziale Arbeit passt zu dir, wenn …
... du empathisch und hilfsbereit bist, denn beides ist im Beruf wichtig. Du begegnest häufig Menschen, die von der Gesellschaft als gescheitert angesehen werden, und suchst mit ihnen Möglichkeiten, den Alltag weitgehend selbstständig zu bewältigen. Es gilt, die Balance zwischen menschlicher Nähe und professioneller Distanz zu halten. Auch mit Rückschlägen muss man klarkommen. »Manche Probleme von Menschen kann Sozialarbeit nicht lösen, das muss man akzeptieren, auch wenn es schwerfällt«, sagt Friso Ross. Du solltest zuhören können, aber auch Durchsetzungsvermögen besitzen. Wer keine Ausbildung absolviert hat – etwa als Erzieher oder Erzieherin, Heilerziehungspfleger oder Heilerziehungspflegerin –, sollte vor dem Studium einen Freiwilligendienst oder ein Praktikum machen, um zu testen, ob ihm der Beruf liegt.
Von Professor:innen empfohlene Voraussetzungen und Fähigkeiten
- Interesse an sozialwissenschaftlichen und -politischen Themen
- Interesse an Forschung und wissenschaftlichem Arbeiten / Grundkenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens
- Sozialkompetenz / Empathie / emotionale Intelligenz
- Fähigkeit zur Selbstreflexion
- Reflexions- und Kritikfähigkeit / kritisches Denken
- Offenheit / Aufgeschlossenheit / Neugierde / Innovationsfähigkeit
- Belastbarkeit / Ausdauer / Durchhaltevermögen
- Teamfähigkeit
- soziales / gesellschaftliches Engagement, erste Erfahrungen im sozialen Bereich
- Vorerfahrung durch Praktika oder Berufsausbildung
- Lernbereitschaft, Einsatz- und Leistungsbereitschaft
- selbständiges, (selbst)organisiertes und -diszipliniertes Lernen und Arbeiten / Selbstmanagement / Bereitschaft zum Selbststudium
Quelle: Professor(inn)enbefragung im Rahmen des CHE Rankings 2014/15.
Gibt es einen NC?
Manche Hochschulen setzen ein passendes Berufspraktikum voraus. Etwa die Hälfte der Studiengänge ist zulassungsbeschränkt, der NC liegt häufig im Zweierbereich.